Grün- und Brauntöne. So weit das Auge reicht. Unter unseren Schuhen weicher Boden. Dazwischen knisternde Blätter und verzweigte Wurzeln. Über unserem Kopf ein Blättermeer, durch das die Sonne blinzelt. Vögel stimmen Lieder an, Schmetterlinge flattern durch die Lüfte. Es riecht nach Erde und Glückseligkeit. Wer sich regelmäßig im Wald aufhält, kennt Stimmungen wie diese und weiß um die positive Wirkung, die ein solches Szenario auf uns haben kann – auch wenn wir das, was der Wald mit uns macht, gar nicht zu 100 Prozent beschreiben können. Es ist ein Gefühl, eine Energie eine besondere Magie. Und davon möchten wir Ihnen heute erzählen.
Die Japaner haben die gesunde Wirkung des Waldes längst erkannt und mit „Shinrin Yoku“ eine Therapieform geschaffen, bei der der Wald im Fokus steht. Frei übersetzt bedeutet dieser Begriff „Baden im Wald“. Beim Waldbaden geht es also um das ganz bewusste Eintauchen in die Waldatmosphäre – und das haben nun auch die Europäer für sich entdeckt. Die Japaner haben darüber hinaus noch einen weiteren Begriff, für den es in unseren Breiten kein entsprechendes lexikalisches Pendant gibt: Komorebi. Dieses Wort beschreibt jenen magischen, flüchtigen Moment, wenn das Sonnenlicht im Wald durch die Blätter der Bäume gefiltert wird. Das Kuriose und gleichzeitig Bezaubernde dieses Begriffs: Er vereint Licht und Schatten und bildet eine Ganzheit ab. In Europa sind wir es gewohnt, mit Sprache zu differenzieren – in hell und dunkel, in Licht und Schatten. Komorebi aber vereint beides – wo Schatten ist, ist auch Licht. Und umgekehrt.
Ob man nun unbewusst, oder gar schon ganz bewusst, nach solchen Komorebi-Momenten sucht oder sich ein Waldbad gönnt – eines ist jedenfalls sicher: Wir müssen den Wald bewahren, denn er ist nicht nur für die Umwelt wichtig, sondern hat auch eine gesunde Wirkung auf uns Menschen. Vieles davon ist mittlerweile wissenschaftlich belegt. Zum Beispiel:
•Laut einer
Studie der US-amerikanischen Universität Michigan reichen 20 Minuten pro Tag im Wald aus, um den Cortisol-Spiegel zu senken. Wer sich also regelmäßig im Wald aufhält, kann damit Stress abbauen und diesem entgegenwirken. Spürbar wird dabei auch die gesunde Wirkung, die der Wald auf unsere Stimmung hat – nicht selten stellt sich nach einem Spaziergang draußen ein Glücksgefühl ein. Laut
Forschern soll nicht nur das Grün der Bäume unsere Nerven beruhigen, sondern auch die sogenannten Phytonzide spielen eine große Rolle. Dabei handelt es sich um flüchtige organische Verbindungen, die Pflanzen produzieren, um sich gegen Bakterien, Pilze und Insekten zu wappnen. Auf den Menschen wirken diese Stoffe hingegen beruhigend. Die Folge: Blutdruck und Pulsfrequenz sinken und die Aktivitäten im präfrontalen Cortex, also jenem Teil des Gehirns, der fürs Planen, Vorausschauen und Antizipieren zuständig ist, werden vermindert. Beim Einatmen dieser Phytonzide atmen wir also sprichwörtlich auf und lassen das mühsame, strukturierte Denken einmal für ein paar Minuten sein. Übrigens: Die Konzentration an natürlichen Phytonziden im Wald ist im Sommer, sowie bei nasskaltem Wetter wie Regen und Nebel, am höchsten.
•Wer regelmäßig Zeit im Wald verbringt, stärkt zudem das Immunsystem. Auch dabei haben die Phytonzide des Waldes ein Wörtchen mitzureden, denn sie haben eine positive Wirkung auf die Anzahl und Aktivität unserer natürlichen Killerzellen, auch NK-Zellen genannt. Diese Zellen sondern beispielsweise Proteine ab, die Krebszellen bekämpfen. Noch bis zu 7 Tage nach einem Waldbad sind diese Killer-Zellen aktiver als sonst.
•Auch das Klima des Waldes tut uns Menschen gut. Das Blätterdach fungiert als natürlicher Sonnenschutz und die Bäume verdunsten Wasser, wodurch sich die Luftfeuchtigkeit erhöht – an einem warmen Tag kann ein Baum so durchaus 200 Liter Wasser in kühlenden Dampf verwandeln. Vor allem im Sommer ist ein Waldbad daher eine wahre Wohltat. Daneben wird jede Menge Sauerstoff produziert, über den sich unser Körper bei einem Spaziergang freut. Und auch die ätherischen Öle des Waldes haben eine gesunde Wirkung auf uns Menschen.
•Wer zudem bewusst durch den Wald schreitet und die Umgebung mit allen Sinnen wahrnimmt, übt sich in Achtsamkeit und Ehrfurcht und lernt, wieder mehr das Kleine, Einfache und vermeintlich Unscheinbare zu schätzen.
Die einzigartigen Buchenwälder des Nationalparks Kalkalpen Der Nationalpark Kalkalpen eignet sich perfekt fürs Waldbaden: Er liegt nicht nur im größten geschlossenen Waldgebiet der nördlichen Kalkalpen, sondern allein vier Fünftel seiner Fläche sind mit Wald bedeckt. Vor allem mit 2 sogenannten Waldgesellschaften kommen Sie dort in Berührung: mit Fichten-Tannen-Buchenwäldern und mit Buchenwäldern. Die Buche erweiterte ihr Territorium in Europa nach der Eiszeit sukzessive und prägte so den Lebensraum von über 10.000 Tier-, Pflanzen- und Pilzarten. In den letzten Jahrzehnten wurden viele natürliche Buchenwälder jedoch von den Baumarten Fichte und Lärche zurückgedrängt. Natürliche Buchenwälder sind in Europa daher selten geworden – ihr Schutz ist somit essentiell. Der Nationalpark Kalkalpen ist eines dieser einzigartigen Gebiete, wo man sich noch an natürlichen Buchenwäldern erfreuen kann. Das geht sogar so weit, dass die Buchenwälder des Nationalparks Kalkalpen – zusammen mit dem Buchen-Urwald des Wildnisgebietes Dürrenstein – seit 2017 als UNESCO-Weltnaturerbe gelten. Und hier steht auch die älteste Buche der Alpen mit ca. 550 Jahren.
Waldbad und Wellness-ZeitFür alle, die das Waldbad dem Swimming Pool vorziehen, ergeben sich in diesem Gebiet also vielfältige Möglichkeiten. Wer hingegen beides verbinden möchte – eine Waldbade- mit einer Wellness-Auszeit – der findet bei uns im Dilly – das Nationalpark Resort – alles für einen perfekten Urlaub für Körper und Geist. Direkt in Windischgarsten verankert, liegt Ihnen der Nationalpark Kalkalpen sprichwörtlich zu Füßen. Nur für die passende Wegstrecke für
Ihr Erlebnis im Wald müssen Sie sich noch selbst entscheiden. Aber keine Sorge – wir haben jede Menge Tipps für Sie parat. Gerne informieren wir Sie an der Rezeption über den Nationalpark Kalkalpen und Ihre Möglichkeiten.